So erreichen Sie uns:

Menü

Sicher haben Sie schon solche oder ähnliche Nachrichten gelesen oder gehört wie:

-  Das Corona-Virus gibt es nicht.

-  Das Wahlergebnis von der Präsidenten-Wahl in den USA ist gefälscht

    (falsch gemacht) worden.

-  Die weißen Streifen am blauen Himmel hinter Flugzeugen sind Gift.

Diese Nachrichten sind falsch.

Denn: Experten (Personen, die viel über eine Sache wissen) können beweisen,

dass diese Nachrichten nicht wahr (richtig) sind.

Solche falschen Nachrichten nennt man „Fake News“.

Und es sind gar keine Nachrichten.

Früher hat man dazu einfach „Lügen“ (etwas, das nicht wahr ist) gesagt.

Warum sagt man heute Fake News?

Weil diese Lügen genauso geschrieben werden wie richtige Nachrichten.

Das macht es für uns schwer zu unterscheiden:

-  Ist eine Information eine richtige Nachricht?

-  Oder ist eine Information Fake News?

 

Auch immer mehr Hass (starke Wut gegen eine Person) gibt es in Sozialen Medien

(Programme für die Kommunikation / für Kontakte).

Hass-Kommentare (Geschriebenes mit Hass) heißen auch „Hate Speech“.

Manchmal rufen (auffordern / motivieren) solche Hass-Kommentare dazu auf,

eine bestimmte Person zu verletzen oder zu töten.

Das ist für diese Personen furchtbar (sehr, sehr schlimm).

Sie haben große Angst.

Die Polizei muss diese Personen schützen.

 

Viele Menschen sagen, Fake News und Hate Speech kommen durch die Sozialen Medien.

Und diese Menschen sagen auch, dass die Sozialen Medien unsere Meinung (was wir über eine Sache denken)

manipulieren (beeinflussen / verändern).

Stimmt das? Gab es so etwas vielleicht vor dem Internet auch schon?

Und wie kann man sich vor dem Einfluss von Fake News und Hate Speech schützen?

 

 

Nachrichten verteilen sich schnell in Sozialen Medien

Wir alle benutzen Soziale Medien.

Soziale Medien sind praktisch (gut).

Wir können schnell Nachrichten verschicken und bekommen.

Manche Nachrichten, Videos oder Bilder finden wir toll (super).

Wir wollen, dass unsere Familie und Freunde, diese Nachrichten auch lesen.

Oder diese Videos und diese Bilder auch sehen.

Schnell teilen wir (schicken wir weiter) diese Nachrichten oder Links zu Videos und Bildern.

Und unsere Familie und unsere Freunde machen das auch.

Dann kann es passieren (sein):

Eine Nachricht, ein Video oder ein Bild verbreitet sich (vielen Menschen bekannt werden) in ganz kurzer Zeit.

Und dann?

Sehr viele Menschen kennen diese Nachrichten, Videos oder Bilder.

Einige (wenige) von diesen Menschen denken dann, dass diese Nachrichten, Videos oder Bilder wahr (richtig) sind.

Weil so viele Menschen diese Nachrichten, Videos oder Bilder kennen und teilen.

 

Achtung!

-  Nicht alle Nachrichten sind richtig, die wir bekommen.

    Es können auch Fake News sein.

-  Nicht alle Links, die wir bekommen, führen uns zu Videos oder Bildern mit richtigem Inhalt (was zu sehen ist). 

-  Falsche Nachrichten werden nicht wahr, nur weil viele Menschen diese Nachrichten lesen und teilen.

-  Falsche Videos oder Bilder werden nicht wahr, nur weil viele Menschen diese Videos und Bilder ansehen und teilen.

 

Soziale Medien und manche Suchmaschinen wählen aus, was sie uns zeigen

Vielleicht haben Sie schon einmal das Wort „Algorithmus“ (die Pluralform ist Algorithmen) gehört?

Algorithmen sind besondere Computer-Programme, die viele Informationen schnell sortieren können.

Und Algorithmen wählen (suchen) aus den vielen Informationen bestimmte Informationen aus.

Soziale Medien und Suchmaschinen (Programme zum Suchen in Internet, zum Beispiel die Google-Suche)

benutzen Algorithmen.

Soziale Medien und Suchmaschinen wählen aus den vielen, vielen Informationen im Internet zu uns

passende Informationen aus.

Denn: Soziale Medien und Suchmaschinen können uns gar nicht alle Informationen zeigen, weil es zu viele sind.

Deshalb: Soziale Medien und Suchmaschen müssen mit Algorithmen arbeiten.

Aber: Soziale Medien und Suchmaschinen zeigen uns die Informationen, die für uns wahrscheinlich interessant sind.

Wir bekommen dann nur noch wenige Informationen, für die wir uns nicht interessieren.

Sie denken vielleicht: Das ist doch praktisch.

Wir sagen: Ja, das ist praktisch.

Aber wir vergessen dann:

-  Dass es auch immer andere Informationen gibt, die wir kennen.

-  Dass es auch immer andere Meinungen gibt als unsere Meinung.

-  Dass vielleicht unsere Meinung durch Algorithmen beeinflusst (verändert) wird.

 

Es ist nicht das Ziel von Sozialen Medien, es praktisch für uns zu machen.

Soziale Medien wollen möglichst viel Geld verdienen.

Das geht so:

Wir sollen möglichst lange in den Sozialen Medien aktiv sein.

Wenn wir lange aktiv sind, dann können die Sozialen Medien uns viel Werbung schicken.

Durch die viele Werbung bekommen die Sozialen Medien viel Geld von den Firmen, für die die Werbung ist.

Was tun die Sozialen Medien, damit wir möglichst lange aktiv sind?

Die Sozialen Medien zeigen uns Informationen, die für uns interessant ist.

Wir sehen sich diese Informationen gerne an.

Und wir bleiben dann länger aktiv in dem Sozialen Medium.

Das ist so ähnlich wie im normalen Leben:

Wir reden auch länger mit Freunden, die sich für die gleichen Sachen interessieren wie wir.

Oder die gleiche Meinung haben wie wir.

Und wir sehen den Fernseh-Sender, der für uns interessante Filme und Nachrichten zeigt.

Andere Fernseh-Sender sehen wir nicht.

 

Woher wissen die Algorithmen, was uns interessiert?

Die Algorithmen speichern alles, was wir in einem Sozialen Medium tun. Zum Beispiel:

-  Mit wem wir Kontakt haben.

-  Was wir uns ansehen.

-  Wie lange wir es uns ansehen.

-  Wonach wir suchen.

-  Was wir teilen

Das sind schon nach kurzer Zeit viele Informationen über uns.

Mit diesen Informationen wählen die Algorithmen dann gut passende Informationen für uns aus.

Das heißt auch: Soziale Medien haben viele Informationen über uns gespeichert.

Und wir wissen nicht, welche Informationen die Sozialen Medien über uns haben.

 

Auch viele Suchmaschinen arbeiten mit Algorithmen.

Die Suche zeigt uns dann Ergebnisse, die zu uns passen.

Und: Viele Suchmaschinen zeigen uns auch Werbung, die zu unserer Such-Frage passt.

Die ersten Such-Ergebnisse sind meistens Werbung.

Die Werbung erkennen wir zum Beispiel an dem Wort „Anzeige“.

Das steht klein vor der Internetadresse vor einem Ergebnis.

 

Wie wissen Suchmaschinen, was uns interessiert?

Die Algorithmen von Suchmaschinen speichern zum Beispiel:

-  Nach welchen Wörtern wir schon gesucht haben.

-  Welche Internetseiten wir uns bei früheren Suchen angesehen haben.

-  Welche Internetseiten wir über die Suchmaschine aufgemacht haben.

Das heißt auch: Solche Suchmaschinen haben viele Informationen über uns gespeichert.

Und wir wissen nicht, welche Informationen die Suchmaschinen über uns haben.

 

Denken Sie daran:

-  Soziale Medien und viele Suchmaschine wissen viel über uns.

   Deshalb haben wir weniger Privatsphäre (alles, was privat ist)?

-  Wenn wir nur zu uns passende Informationen bekommen, kann unsere Meinung beeinflusst werden?

   Vielleicht können wir uns dann nicht mehr frei entscheiden, was für uns gut oder schlecht ist?

Experten sprechen von „Filterblasen“.

Damit meinen die Experten:

Nutzer von Sozialen Medien und Suchmaschinen werden in ihrer Meinung bestärkt (fester).

Denn die Nutzer bekommen immer nur Informationen, die zu ihrer Meinung passen.

Die Nutzer bekommen keine anderen Informationen und Meinungen mehr.

Dann müssen die Nutzer denken, dass es nur diese eine Meinung gibt.

Und dass diese Meinung richtig ist.

Dann kann es auch dazu kommen:

-  Dass Nutzer glauben, dass Fake News wahr sind.

-  Dass Nutzer Hate Speech ganz in Ordnung finden.

Achtung! Das kann gefährlich sein:

-  Weil die Nutzer dann ihr Leben an Lügen orientieren (anpassen).

-  Weil die Nutzer sich vielleicht strafbar (man kann eine Strafe dafür bekommen) machen.

   Zum Beispiel:

     ~  Weil die Nutzer strafbare Nachrichten, Videos oder Bilder besitzen (auf ihren Geräten haben).

     ~  Weil Nutzer strafbare Nachrichten, Videos oder Bilder teilen.

     ~  Weil Nutzer zu strafbaren Handlungen (was man tut) aufrufen (man soll etwas machen).

     ~  Weil Nutzer durch Hate Speech motiviert (aktiviert) werden, selber strafbare und schlimme Handlungen

          zu begehen (tun).

         Zum Beispiel: Bestimmte Personen zu verletzten oder sogar zu töten.

         Das ist leider schon passiert.

 

Wir alle sollten wissen:

Jeder lebt in einer Filterblase, auch im ganz normalen Leben:

-  Wir hören im Radio die Sender, die uns gefallen (wir gut finden).

-  Wir sehen die Sendungen im Fernsehen, die uns gefallen.

-  Wir lesen die Bücher und Zeitungen, die uns gefallen.

-  Wir treffen uns gerne mit Menschen, die sich für die gleichen Sachen interessieren wie wir.

-  Wir treffen uns gerne mit Menschen, die die gleiche Meinung haben wie wir.

-  Wir haben nie alle Informationen, die es gibt.

-  Wir kennen nie alle Meinungen.

Aber wir sollten auch immer daran denken:

-  Soziale Medien und Suchmaschinen können die Filterblase fester und enger machen.

      ~  Durch die Auswahl von Informationen, die Sie uns zeigen.

      ~  Weil sich Informationen und Meinungen im Internet sehr, sehr schnell verbreiten.

      ~  Weil sehr viele Menschen bestimmte Informationen und Meinungen bekommen.

-  Und: Wir dürfen auch zu einem Thema (Sache) keine Meinung haben.

   Zum Beispiel:

      ~  Wenn wir nicht genug Informationen zu dem Thema haben.

      ~  Wenn wir sehr unterschiedliche Informationen zu dem Thema haben.

      ~  Wenn wir unsicher sind und uns nicht für eine Meinung entscheiden können.

 

Was können Sie tun können, damit Sie weniger stark in Ihrer Filterblase gefangen sind?

Das lesen Sie im nächsten Artikel in einer Woche.